Was uns Veritas sagt

- 22 - Was uns VERITAS sagt... (18) Es genügt keinesfalls, daß ein Dichter oder Literat, selbst wenn er über genügend Phantasie verfügt, sich zum Experten der Philosophie erhebt. Jedes Handwerk erfordert seine Lehrzeit und seine Praxis. So aber erfordert auch die Philosophie eine ganz besonders schwere Praxis. Einige Philosophen waren in ihrer Lehrzeit leichthin Naturwissenschaftler. Das ist schon immerhin ein kleiner Anfang. Aber die Naturwissenschaft verbirgt oft in geradezu unheimlicher Weise das gesuchte Große Etwas , um das sich alle Dinge drehen. Der Philosoph darf kein einseitigerNaturwissenschaftler sein, er muß auch ein ernster Theologe sein, der innerhalb der Theologie genauso ernst nach dem verborgenenGroße Etwas sucht, wie in anderen Naturwissenschaften. Welche Erkenntnisse soll jedoch ein Philosoph erlangen, wenn er keine übersinnliche Hilfe hat, noch eine Praxis in parapsychischen Phänomenen besitzt, ja, diese nicht selbst erlebt hat? Die Theologie hängt aber mit der Parapsychologie so eng zusammen wie keine andere Wissenschaft. Ohne die Parapsychologie ist eine ErkenntnisGottes oder des Teufels überhaupt nicht möglich undHimmel und Höllebleiben euch in ihrer wirklichen Realität verborgen, bis ihr die Materie verlassen habt. • DenTeufel beweisen, heißt gleichzeitigGottbeweisen! Man kann auch umgekehrt zur großen Erkenntnis und Wahrheit gelangen, denn beide großenGeistwesensind die großen unsichtbarenMächte , welche das Weltall regieren . Der Beweis für die leibhaftige Existenz desEinen , beweist auch die Existenz desAnderen . In der Kindheit fängt das große Übel an: Die Erwachsenen belügen ihre Kinder. Sie erzählen Märchen und Fabeln vom "Weihnachtsmann", vom "Osterhasen" und von vielen anderen Fabelwesen, sogar die Tiere können sprechen wie Menschen und alle Gegenstände bekommen menschliche Vernunft und Leben. - Wenn die Kinder älter werden, dann erkennen sie allmählich, daß ihre ganze Welt zu einer Welt der Phantasie, zu einer Lügenwelt zusammenschmilzt, von der nichts anderes übrig bleibt als zerstörte Illusion . Die Kinder bringt nicht der Klapperstorch und alles sieht in Wirklichkeit ganz anders aus. Aber da ist die in allen Märchen und Fabeln vorkommende Gestalt des dummen, einfältigenTeufels , der sogar im Kasperletheater die größte Rolle gespielt hat. • Hierdurch lernt der Mensch im Kindesalter bereits das Lügen und mit zunehmender Erkenntnis das Mißtrauen gegen alle Wunder. Der Mensch wird mit der Entwicklung seiner Seelemißtrauisch gegen allesUnsichtbare , gegen alles, was nach Lüge aussieht - und der intuitiv mißtrauische Mensch zählt den Teufel , den er in allen Märchen und vom Kasperletheater her kennengelernt hat, zu den Fabelwesen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Also folgert man: Der Teufel ist eine Erfindung der menschlichen Phantasie, ganz einfach gesagt, ein Kinderschreck. - Aber man hält demnach auch Gott für ein ähnliches Fabelwesen, das nur dazu erdacht ist, den Menschen moralisch zu beeinflussen. Goethe sah den Teufel etwas anders. Er traute ihm schon etwas mehr Realität zu. Die Theologie kennt den Teufel aus alten Überlieferungen. Die Welt kennt ihn an dem Verhalten der ganzen Menschheit, ohne die wirklicheUrsache zu erfassen oder an die Möglichkeit seiner unsichtbaren Macht zu glauben, von der ein unheimlicher Einfluß ausgeht, der so geschickt getarnt ist, daß der Mensch es innerlich, also in seinem Bewußtsein, kaum spürt, daß er geistig vergewaltigtwird. • Philosophie heißt darum Erkennen ! Darum muß nicht nur die Theologie, sondern auch die Philosophie denTeufel erkennen. Die Philosophie hat sich wohl um das große Problem bemüht, ob sich Gott in irgendeiner wissenschaftlichen Form erkennen läßt. Aber sie hat sich nicht darum bemüht, den großen gefährlichen Gegenpol ins Blickfeld philosophischer Betrachtungen zu ziehen. Dieses Versäumnis ist einer der größten Nachlässigkeitsfehler gewesen, welcher innerhalb wissenschaftlicher Erkenntnisse gemacht werden konnte.

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