Was uns Veritas sagt

- 31 - Was uns VERITAS sagt... (26) Sokrates erkannte den Irrsinn der Götterverehrung. Er hatte wie Buddha oder Moses die wahre Erkenntnis gewonnen. Ihn konnte, wie alle seine prophetischen Vorgänger, nichts mehr erschüttern. Er wurde furchtlos undselbstsicher . Aus diesen Erfahrungen lehrte er in fröhlicher Heiterkeit die Wahrheit, welche sich gegen die Staatsreligion richtete. Diese Religion war aber ein Teil der Politik und sie brachte ihm den Tod, wie sie allen anderen Propheten auch den Tod gebracht hat. • Ein Prophet muß nicht immer eine Religion lehren. Jede Geistesgröße und jedes echte bzw. positive Medium ist ein Prophet, wenn es die Wahrheitverkündet. Die Lehren eines Sokrates haben auch einen viel größeren Wert als die Überlegungen eines Spinoza oderNietzsche . Platowar ein Schüler jenes Sokrates . Als Schüler seines großen Lehrers blieb es ihm nicht verborgen, daß Sokrates ein bedeutendes Medium war, das oft in Kontakt zur höheren Macht undWeisheit treten konnte. Diese Tatsache hat auch Platoseelisch beeindruckt, nämlich durch die Erkenntnis, in welchem entsetzlichen Irrtum sich die ganze Welt bewegte. Seine Lehren waren nur darauf ausgerichtet, der Menschheit die Wahrheit zu verkünden. Eine Wahrheit, die er noch anders formuliert hätte, wenn er das Beispiel des Mordes an seinem Lehrer und Meister nicht miterlebt hätte. Im Grunde genommen ist es immer dasselbe gewesen, ob es sich um Zarathustra7 oder umMohammed gehandelt hat. Sie alle, welche den kosmischen Anschluß zur überirdischen Intelligenz gefunden hatten, sie alle haben die gleichen Erlebnisse gehabt. Die Apostel haben in Sprachen geredet, die sie nie erlernt und verstanden haben. Das ist nichts Außergewöhnliches. Der Somnambule oder ein Trancemedium kann heute, nach 2.000 Jahren, dasselbe . Ja, es gibt gute Medien, die sogar aramäisch sprechen, jene Sprache, die zur ZeitChristi gesprochen wurde. Die großen Religionen führen leider Krieg gegeneinander. Dieser Religionsstreit ist das größte Übel, das auf Erden herrscht. Es verhindert den Glauben bzw. das Vertrauen zur Wahrheit. Ein Religionsstreit ist viel schlimmer als ein politischer Krieg, auch wenn er weniger Menschenleben fordert. Ein Religionsstreit fordert dafür um so mehr Seelen , da er diese verdirbt und somit den niederen Sphären überantwortet. Doch die Philosophen lachen darüber und zeigen mit dem Finger auf die Religionen, welche alles andere als friedliebend und menschlich sind. An einem Religionsstreit ist nichtsGöttliches. Darum haben die Philosophen, die Denker, mit Recht gesagt: "Der erste Schwindler, der den ersten Narren getroffen hat, war der erste Geistliche." Ebenso sagten sie auch: "Die Mythen sind Erfindungen der Priester." Die Religionen und ihre Lehrer sind schuld daran, daß heute in der Zeit des angeblichen Fortschritts folgender Zustand besteht: Ein sechsjähriger Knirps kennt heute schon die Funktion eines Verbrennungsmotors. Ein zehnjähriger weiß mit der Konstruktion eines Radioapparates genau Bescheid. Mit zwölf Jahren wissen die Kinder bereits wichtige Vorgänge der Biologie. Mit vierzehn Jahren lachen sie nach den Konfirmandenstunden ihren Pfarrer aus. Und wenn sie erwachsen sind, dann haben sie vonGott und dem geistigen Reich nicht die geringste reale Vorstellung , sondern vergleichenGottmit einem riesengroßen Weihnachtsmann, kurzum, mit einer Märchenfigur. Dabei hat jeder Mensch auf dieser Erde die Möglichkeit, sich persönlich von der Existenz des ewigen Lebens zu überzeugen. Er muß nur dieGesetze beachten und bei seinem Forschen den nötigen Ernst beweisen. • Derwahre Sucher findet auch die Wahrheit, denn niemals ist die Wahrheit ein Geheimnis, das nur Auserwählten zugänglich ist. Wo aber kein Ernst vorhanden ist, da fehlt das Licht zur Erleuchtung. 7 Zarathustra (Zoroaster), geb. vermutlich in Rhagai (heute zu Teheran) 628 v. Chr., gest. 551 v. Chr., altiranischer Prophet und Begründer des Parsismus. Wahrscheinlich wirkte er um 600 v. Chr. in Ostiran. Zarathustra verkündete einen Dualismus, der in der Gegnerschaft des bösen Geistes Angra Manju gegen Ahura Masda, den guten Gott, begründet ist und den Menschen zur eth. Entscheidung herausfordert. Innerhalb des Avesta, der hl. Schrift des Parsismus, gehen wahrscheinlich die als "Gathas" bezeichneten Texte unmittelbar auf Zarathustra zurück.

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