Giganten im All (1 - 3)

- 102 - Götterbesuch in Indien Als Martin Berger wieder zu sich kam, hörte er leise und verschwommen eine sanfte Stimme, die zu ihm sprach. Martin versuchte die Augen zu öffnen, was ihm nur mühsam gelang. Alles war verschwommen. Hatte er geträumt? Undeutlich sah er, wie ihm eine Hand einen Becher reichte: "Herr Berger! Sind Sie wach? - Nehmen Sie bitte die Medizin, sie wird Ihnen helfen." Allmählich erkannte Martin die schönen Augen von MUMTASEE. Er nahm den Becher in seine Hand und trank langsam einen Schluck. "Was ist passiert?", fragte er die Außerirdische. "Ihr Körper reagiert", sagte die Außerirdische. "Sie haben einen Kreislaufkollaps bekommen. Bei der Konferenz sind Sie beinahe aus dem Sessel gefallen. Aber keine Angst, wir bringen Sie schon wieder auf die Beine. Das Raumschiff befindet sich ja bereits auf der Rückreise zur Terra. Bald haben Sie alles hinter sich." "Sie sind ein wunderschönes Mädchen. Wissen Sie das?", fragte Martin, der seine Bewunderung für die außerirdische Frau nicht verbergen konnte. MUMTASEE antwortete nicht, sondern lächelte nur. Martin spürte, daß er sie aus irgendeinem unbekannten Grunde liebte. Aber sollte man nicht jeden Menschen aus unbekanntem Grunde lieben? Warum gab es überhaupt Feinde? Die Außerirdische schien Martins Gedanken erraten zu haben: "Sich überall Feinde zu machen, ist sehr einfach. Sich aber einen wahren Freund zu erwerben, ist viel, viel schwerer." Martin nickte mit dem Kopf und stand langsam auf. Die Außerirdische hatte recht, daran gab es keinen Zweifel. Die Santinerwaren nicht nur technisch überlegen, sondern auch geistig wesentlich ausgereifter als die irdische Menschheit. Auch MUMTASEE erhob sich und wollte sich verabschieden. Martin wehrte ab und sagte: "Bitte bleiben Sie noch eine Weile bei mir. Ich möchte noch gerne mit Ihnen sprechen." Die harmonische Ausstrahlung dieser Frau erinnerte Martin daran, daß man die Santiner stets für Götter gehalten hatte. "Glauben Sie daran, daß der Mensch seinen Tod überlebt?", fragte er. "Wenn die irdische Wissenschaft nicht so hochmütig wäre, hätte sie bereits beweisen können, daß der Mensch den Tod überlebt. Aber dazu gehört mehr Demut, die überall noch fehlt", sagte die Außerirdische. "Ja, ich glaube auch, daß das Wissen um das Überleben nach dem Tode, die wirklich alles entscheidende Religion ist", sagte Martin. "Auf der Terra gibt es genug absolute Beweise, nicht nur einige, sondern millionenfach, daß der Mensch seinen Tod überlebt. Auch wenn man eine so wichtige Wahrheit jahrtausendelang unterdrückt, verfälscht und mißdeutet, so kommt doch einmal der Zeitpunkt, wo alles dieses nicht mehr zählt; denn Wahrheit ist etwas, das man nicht ewig unterdrücken kann. Man glaubt auf der Terra nicht an die Unsterblichkeit und an das bewußte Überleben nach dem Tode. Man sagt stattdessen: 'Lassen Sie mich mit diesem Unsinn zufrieden.'" SHINUN kam herein, um sich nach dem Befinden seines Gastes zu erkundigen. MUMTASEE berichtete und verabschiedete sich dann von Martin Berger, der sich sehr herzlich für alles bei ihr bedankte. Dann wandte Martin sich an SHINUN und fragte: "Hatte Indien einmal etwas mit den Santinern zu tun oder sind dort andere Außerirdische gewesen?" SHINUN winkte ab und sagte: "Andere Außerirdische müßten schon lange vor uns auf der Erde gewesen sein", sagte SHINUN. "Solange wir uns mit der Terra befassen, hat kein anderer außerirdischer Besucher diesen Läuterungsplaneten betreten. Wir werden jetzt O SEMIO aufsuchen. Er ist ein Indienkenner. Bitte, kommen Sie!"

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