Giganten im All (1 - 3)

- 52 - SHINUN führte seinen Gast in einen Raum, der nicht besonders groß war, doch das Erstaunliche daran war: Der ganze Raum bestand aus einer einzigen Maschine! Es gab keine flimmernden Kontrollanzeigen, wie bei einem irdischen Rechner, dafür hatte diese Maschine viele Displays mit Symbolen, die sich ständig veränderten. In der Mitte des Apparates war eine größere optische Datenanzeige, auf der farbige Linien wechselten. SHINUN zeigte auf diese Apparatur, die von wenigen Männern und einer Frau bedient wurde und sagte: "Unser Konsequenzen-Rechner." Einer der Männer entnahm dem Apparat eine geprägte Folie und kam mit dieser auf SHINUN zu: "Hier ist die Antwort auf die Frage des Kommandanten, nach den Folgen der unterirdischen Atomexplosionen auf der Terra. Zu erwarten sind: Schwere Beben unter Wasser im Gebiet des Pazifik, in Tiefen von über 3.000 m. Schwere Erdbeben in der Türkei, mit hohen Menschenverlusten und Zerstörungen. Es gibt viel Mitgefühl unter den Völkern; aber Ignoranz bei den Verursachern." Der Außerirdische legte die Folie ab, grüßte SHINUN und Martin und wandte sich wieder dieser unglaublichen Anlage zu. "Da haben Sie die Antwort", sagte SHINUN. "Sind Sie davon überzeugt, daß dieser Apparat die Wahrheit spricht? - Doch fragen Sie ihn einmal selbst. Genieren Sie sich nicht." Martin war überrascht. Es war nicht so einfach, aus dem Stehgreif heraus, eine sinnvolle und vor allem wichtige Frage zu stellen. - "Welche Notwendigkeiten gibt es für eine Kriegführung?", fragte Martin gespannt. Die farbigen Linien auf der optischen Datenanzeige veränderten sich und bildeten ein Knäuel. Das Display wurde dunkel und der Santiner entnahm dem Apparat eine Art "Schablone". Er kam zu SHINUN und Martin und sagte: "Die Antwort lautet: 'Jeder Krieg ist die Folge von Ursache und Wirkung. Eine Notwendigkeit für einen Krieg gibt es nicht. Kommt ein Krieg zustande, spiegelt er das völlige Versagen der Politiker, denn diese sind die Ursache und der Krieg ist die Wirkung.'" SHINUN wandte sich an Martin und fragte: "Nun, was sagen Sie, Herr Berger? Sind Sie zufrieden?" "Darf ich noch eine weitere Frage stellen?" erkundigte sich Martin, der sehr verblüfft dreinschaute. "Ja, gern", antwortete SHINUN. "Bitte stellen Sie Ihre Frage." Martin schaute in Richtung des großen Displays der Maschine und fragte: "Worin besteht die Unfähigkeit der irdischen Politiker, daß es so häufig zu blutigen Auseinandersetzungen kommt?" Das Lichtbündel auf dem Display dieser unglaublichen Maschine erschien und der Mann, der den Rechner bediente, wandte sich an die beiden Wartenden und übersetzte: "Es liegt an der Präexistenz des Erdenmenschen. Der irdische Mensch vergießt Blut seit Beginn seiner Erdenexistenz. Diese Existenz reicht viele tausend Jahre zurück. Es ist Gewohnheit! So wie es dort Gewohnheitsverbrecher gibt, so gibt es auch Gewohnheitskriegsführer, Gewohnheitspolitiker und Gewohnheitspriester. Alles beruht auf der Präexistenz des Erdenmenschen, denn der Mensch hat schon viele Leben auf der Terra zugebracht und kehrt solange wieder dorthin zurück, bis er gelernt und begriffen hat." SHINUN schaute seinen irdischen Begleiter fragend an. Martin war blaß geworden. "Diese Antwort muß ich erst durchdenken", sagte er. "An Ihrer Stelle würde ich mit ASHTAR SHERAN darüber sprechen", sagte SHINUN. "Ich kann ihm ja sagen, daß er das nächste Mal darüber sprechen soll."

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