53 Ein Brief aus dem Jenseits Um das alles näher zu veranschaulichen, möchte ich an dieser Stelle von einem kleinen Buch erzählen, das ich sehr mag und schon mehrmals gelesen habe. Es hat eine Vorgeschichte, die uns nach Brasilien führt: In Brasilien existiert seit über hundert Jahren neben der dominierenden katholischen Kirche eine sehr lebendige spiritualistische Kirche, vielleicht ähnlich wie in England, der mehr als vier Millionen Brasilianer angehören sollen. Dort wie in England geht es um die Verbindung zu Gott, aber auch darum, die Verbindung zur geistigen Welt zu pflegen. Das bedeutet, auch dort sind sie vertraut mit dem Thema „Medialität“. In Brasilien lebte ein sehr bekanntes Schreibmedium, Francisco Cândido Xavier (1910-2002). Man kann Fotos von ihm im Internet sehen. Was bedeutet Schreibmedium? Dieser einfache Angestellte, von dem im Internet zu lesen ist, dass er in Brasilien als außerordentlich bescheiden und mildtätig galt, setzte sich mit Stift und einem Stapel Blätter hin (ich konnte das in einem alten Video sehen) und stellte sich innerlich darauf ein, als Medium, also als Kanal für die geistige Welt, dienen zu wollen. Und dann fing ohne sein Zutun ein extrem schnelles Schreiben an, das er nicht beeinflussen konnte. Er hatte keine Ahnung von dem, was seine Hand schrieb, denn es wurde aus dem Jenseits gesteuert. So entstanden viele Bücher mit Botschaften aus der geistigen Welt. Es heißt, dass er das, was er an den Büchern verdiente, an soziale Einrichtungen verschenkte. So entstand auch ein dünnes Büchlein mit dem Titel: „Botschaft eines Jungen aus der geistigen Welt – Die große Reise – diktiert vom Geistwesen Neio Lúcio“. Dieses Büchlein ist 1947 in Brasilien entstanden und 2002 vom Portugiesischen ins Deutsche übersetzt worden. Der Junge hieß Carlos und war 14, als er an Diphterie starb. Ein Jahr später, als er schon ein Jahr im Jenseits hinter sich hatte, durfte er an seinen jüngeren Bruder Dirceu, der noch auf der Erde lebte, einen langen Brief schreiben. Einer seiner Lehrer im Jenseits, Neio Lúcio, hat damals vermittelt, dass dieser Brief durch das Schreibmedium F. C. Xavier aufgeschrieben wurde. Was mich an diesem Brief sehr beeindruckt ist, wie anschaulich und verständlich Carlos
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