Nachtodliche Schicksale

- 3 - Verständnis für das hohe Lebensziel sind diese Menschen geistig blind und finden sich in einem Dämmerlicht – 'die äußerste Finsternis' nennt es die Bibel - und treiben sich in dem Bereich herum, der als Erdsphäre bekannt ist. Der Tod macht keinen Heiligen aus einem Sünder und keinen Weisen aus einem Narren. Die Gesinnung bleibt nach wie vor dieselbe, und jeder Mensch nimmt seine alten Leidenschaften, Gewohnheiten, Meinungen, Lehrirrtümer, Gleichgültigkeit oder Zweifel mit ins jenseitige Leben hinüber. 'Wie der Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er!' Indem sie geistige Gestalten annehmen, die das Ergebnis ihres irdischen Vorstellungslebens sind, verbleiben Millionen Verstorbener eine Zeitlang in der Erdsphäre und oft sogar am Schauplatz ihres Erdenlebens, festgehalten durch Gewohnheiten und Neigungen. 'Denn wo eurer Schatz ist, da ist auch euer Herz' (Matt. 6. 21). Solche Verstorbene dagegen, die in ihrer Entwicklung fortgeschritten und in eine höhere geistige Welt gelangten, sind eifrig bemüht, diese erdgebundenen Geister zu belehren. Die letzteren sind aber infolge der falschen Vorstellungen vom Zustande nach dem Tode in dem Wahn befangen, die vor ihnen Verstorbenen seien ja 'tot' oder 'Gespenster'! Daher lehnen sie es oft ab, ihre Freunde wiederzuerkennen und sich über ihren eigenen Zustand klar zu werden. Viele befinden sich im Zustand tiefen Schlafes, andere glauben, sich verlaufen zu haben, oder sind verwirrt. Die Verstandesverwirrten werden in dem befremdlichen Dunkel von Furcht gequält. Anderen schlägt das Gewissen, und sie leiden unter Angst und Gewissensbissen wegen ihres Lebenswandels auf Erden. Manche werden von selbstischen und bösen Regungen getrieben, Gelegenheit zur Betätigung ihrer Neigungen zu suchen. In diesem Zustande bleiben sie dann, bis sich die zersetzende Wirkung ihrer Wünsche herausgestellt hat, die Seele nach besserer Einsicht und Erleuchtung schreit und fortgeschrittene Geister an sie herankommen und ihr helfen können." Dr. Wickland beschreibt, auf welche Weise er mit den erdgebundenen und besessenmachenden Geistwesen über seine mediale Frau in Verbindung trat und wie er erstere zu einer Abkehr von ihrer diesseitigen Bindung veranlaßte (14, S. 47). Die Geister konnten mit Unterstützung unsichtbarer Helfer Eingang in das Medium finden. Dadurch wurde es möglich, sich mit ihnen ganz unmittelbar zu unterhalten. Wickland machte dabei den Versuch, sie zur Erkenntnis ihrer wahren Lage zu bringen und sie zu belehren, daß sie ja ein viel besseres Leben haben könnten. Dann nahmen die höher entwickelten Geister sie mit sich und sorgten weiter für sie, während seine Frau in ihren normalen Bewußtseinszustand zurückkehrte. Der Arzt berichtet dann weiter (14 S. 48): "Nun mag manch einer fragen, warum denn die fortgeschrittenen Geister nicht die erdgebundenen Seelen, auch ohne sie zuvor in ein Medium zu bringen, in ihre Obhut nehmen und auf den rechten Weg bringen. Ganz einfach, weil viele dieser unwissenden Seelen für die fortgeschrittenen Geister gar nicht erreichbar sind, bevor sie nicht noch einmal in innigste und vollbewußte Berührung mit der irdisch-materiellen Körperwelt gebracht werden. Erst wenn sie dabei durch rauhe Tatsachen gewahr werden, daß sich doch wohl eine große Veränderung an ihnen vollzogen haben muß, kommen sie zur Einsicht über ihre Lage und lassen sich auf den Weg einer Aufwärtsentwicklung bringen! Bekommt solch ein unwissender Geist Gelegenheit, sich unserem Zirkel durch das Medium kundzutun, dann dient dieser Vorgang mehreren Zwecken. Gewöhnlich wird dabei dieser Geist zur Erkenntnis seiner Lage gebracht, und der ihn belehrende Forscher hat von jedem neuen Fall den Gewinn einer Bereicherung seiner Erfahrungen. Gleichzeitig werden aber stets ganze Scharen anderer Geister, die auch noch im Dunkel mangelnder Erkenntnis leben, um uns versammelt, damit sie aus dem Benehmen ihres Schicksalsgenossen und der ihm erteilten Belehrung auch für sich eine Lehre ziehen." Soweit die Auszüge der Ausführungen von Dr. Wickland. - Aus eigener Erfahrung durch Teilnahme an medialen Versuchen kann ich folgendes berichten: In einem Kreis von 8-10 Personen, der sich regelmäßig anfangs alle 7 Tage, später alle 14 Tage, traf und trifft, sind immer zwei medial veranlagte Teilnehmer anwesend. Zeitweise waren es drei. Das eine Medium, Frau A., geboren 1948, ist von Beruf Lehrerin und Hausfrau. Das andere Medium, Herr B., geboren 1938, ist von Beruf Ingenieur. Die Medialität äußert sich in fließendem medialen Sprechen im Zustand der Halbtrance. Das Bewußtsein der Medien ist also zurückgedrängt, sie können aber noch den wesentlichen Inhalt des von ihnen Gesprochenen erfassen. Sie sind jedoch, wenn der Zustand der Halbtrance eingetreten ist, nicht mehr

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