Nachtodliche Schicksale

- 86 - Ein katholischer Priester im Jenseits Zusammenkunft vom 22. Januar 1977. Teilnehmer: Ehepaar A., Ehepaar B., Ehepaar S., Frau L., Frau M. und Prof. Schiebeler. Nachdem sich zunächst zwei Geistwesen gemeldet hatten, die als Namen Renate und Erwin angaben, trat in Frau L. ein Geistwesen ein, das als Namen Johann Kempfer nannte und angab, mit 56 Jahren wegen einer Lebererkrankung in Bad Nauheim zur Kur gewesen und dabei an einem Herzinfarkt gestorben zu sein. Er sei zu irdischen Lebzeiten katholischer Priester gewesen und habe sich im Jenseits einer Gruppe von Geistwesen angeschlossen, die sich damit befassen, Verstorbene über ihren Tod aufzuklären. Das sei oft sehr schwer, weil die Verstorbenen, wenn sie im Jenseits ankommen, vielfach für Ratschläge völlig unzugänglich seien. Dann müsse man sich besonderer Techniken bedienen, um an die Geistwesen überhaupt heranzukommen. Die Technik bestehe darin, das Äußere zu verändern und eine Gestalt anzunehmen, die für den Zweck günstig ist und die dem Verstorbenen Vertrauen einflößt. Johann: Wir sprechen dann unsere Gedanken aus und lehren den Verstorbenen, unsere Gedanken aufzunehmen. Auf diese Weise können die Verstorbenen durch unsere Belehrungen dazu gebracht werden, zu begreifen, daß sie nicht mehr auf der Erde sind. Diese Geistwesen, die zu uns gebracht werden, stehen an einem Wendepunkt. Diejenigen, die bereits wissen, daß sie verstorben sind, kommen oftmals schon von der Gegenseite und informieren sich jetzt auf unserer Seite. Wir müssen sie dann ganz in Ruhe lassen, bis sie die Entscheidung getroffen haben, ob sie sich zu Gott bekennen oder nicht. Wenn sie sich für Gott entscheiden, können wir ihnen erzählen, daß sie auch einen Schutzgeist haben. Wir müssen ihnen für diesen die Augen öffnen, und das ist genauso schwierig, wie es bei euren Bemühungen der Fall ist. Ich bin noch nicht vollkommen fest in einen solchen Kreis eingebunden, sondern bin noch in der Lernphase. Dazu bin ich immer wieder bei einem anderen Kreis mit der gleichen Aufgabe zu Besuch. Derartige Kreise gibt es in jeder "Stadt", um in euren Begriffen zu sprechen. Es gibt solche Gruppen aber auch von der niederen Seite. Diese achten immer darauf, daß sie uns ja nicht hintenanstehen. Daher ist unsere Aufgabe sehr schwierig. Und so freut es uns, daß auch Menschen auf der Erde bereit sind, diese Aufgabe schon zu Lebzeiten zu übernehmen. Leider sind es nur sehr wenige, die das tun. Doch ihr wißt ja alle selbst, daß auf der Erde nicht das Endstadium ist. Daher könnt ihr lernen und auch helfen, so wie es auch bei uns der Fall ist. Schiebeler: In welcher Weise könnt ihr denn euer Aussehen verändern? Johann: Wir können es in einem gewissen Maße verändern. Wir können uns z. B. die Haare ergrauen lassen oder jung oder alt aussehen. Wir können aber nicht ein völlig fremdes Wesen aus uns machen, jedenfalls nicht auf unserer Stufe. Ich habe den Wunsch geäußert, hier öfter bei euch sein zu dürfen. Ich weiß ja, daß ihr auch theologische Fragen habt. Doch weiß ich nicht, ob ich dieser Aufgabe gerecht werden kann. Aber ich würde versuchen, mich so weiterzubilden, daß ich euch auf vieles eine Antwort geben könnte. Ob das dann hier auch immer richtig durchkommt, ist eine andere Frage. Ich habe mich an dieses Medium gewandt, weil ich von ihm vielleicht am ernstesten genommen werde. Ich weiß natürlich, daß Priester als solche auf Erden sehr umstritten sind. Ich war sehr gerne Priester und in diesem Beruf sehr glücklich. Ich muß aber sagen, daß ich in vielen Fragen der Theologie, wie sie sich mir hier in dieser Welt stellen oder zeigen, noch keine Antwort gefunden habe. Es ist nicht so, daß man hier weiß, wie alles auszulegen ist oder wie alles zu verstehen ist. Man wird nicht von heute auf morgen ein Allwissender. Aber ich kämpfe um Klarheit. Auch vieles, was ich den Menschen auf Erden in den Predigten beigebracht habe, überdenke ich hier neu. Ich weiß, daß vieles zu engstirnig war. Schiebeler: Hast du die Möglichkeit, deinerseits Fragen an Wesen zu stellen, die darüber mehr wissen als du?

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