Positive Philosophie

- 12 - Mai 1965 Positive Philosophie (11) Unsere Philosophie, mit der wir in vielen Dingen umgehen, beruht zum größten Teil auf Vermutungen. Aus diesem Grunde unterscheidet sie sich kaum von anderen Dogmen. Die Weltöffentlichkeit macht den großen Fehler, alle Dogmen als Wahrheit auszugeben. Gelehrsamkeit braucht jedoch keine Wahrheit zu sein. Aus diesem Grunde steht die Praxis über jeder Philosophie. Es gibt Dinge, die uns in Erstaunen setzen und die theoretisch unmöglich erscheinen. Wenn unsere Theorien und Erfahrungen als Erklärung nicht ausreichen, so ist das ein Zeichen, daß wir vor einem Naturgeheimnis stehen und nicht vor einem Wunder. • Um unsere ins Wanken gebrachte Weltsituation auf das richtige Gleis zu setzten, ist es unbedingt erforderlich, daß wir die Philosophie von allen Irrtümern reinigen. Der traditionelle Denkmalschutz ist für geistiges WISSEN nicht angebracht. • Was zum Irrtum gehört, muß unbedingt verschwinden, denn derartige Wissensirrtümer sind ein gefährliches Gift für alle Studenten, die später einmal die Verantwortung für die Erhaltung und den Wohlstand dieser Welt tragen.

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