Positive Philosophie

- 6 - April 1964 Positive Philosophie (5) Wenn die Menschheit irrt, schützt sie das nicht vor der Strafe. Der Dummheit muß das Wissen gegenüberstehen, der Unwissenheit die Belehrung, dem Unglauben die Bekehrung. Der Glaube ist ein vernachlässigter, philosophisch vollkommen falsch definierter Begriff, der von wissenschaftlicher Seite aus unbedingt korrigiert werden muß. • Glaube ist Erkenntnis und beruht nicht nur auf eine durch unmittelbare Selbsterfahrung gewonnene Gewißheit. Glaube ist das Resultat einer Offenbarung. Die Offenbarungen sind jedoch allen Menschen zugänglich, sofern sie sich darauf ausrichten. Die Offenbarung ist nicht nur Gnade für den einzelnen, sondern wissenschaftlich nachzuweisen. Hiermit ist der Glaube seines früheren Sinnes entkleidet, denn in dieser Form ist der Glaube kein blindes Vertrauen mehr, sondern ein allgemeines objektives Wissen. Das positive Eindringen in die Gesetze einer Wissenschaft bleibt dem Spezialisten vorbehalten. Es ist nicht von Bedeutung, ob ein solcher Spezialist einen Titel oder einen akademischen Grad besitzt. Wichtig für die Forschung ist, daß dieser Experte das Können auf seinem Gebiet und die entsprechende Logik besitzt. Es ist daher höchst unfair, wenn akademische Kollegen an diesen Forschungen und Erkenntnissen herumnörgeln, sie bezweifeln oder ablehnen, weil diese Ergebnisse von einem Nichtakademiker stammen. Der Prophet, oder das übersinnliche Medium, oder der geistig Erleuchtete sind für die Menschheit der wissenschaftliche Spezialist auf dem Gebiet des göttlichen Glaubens - nicht nur das, sondern außerdem Experte auf dem Gebiet der absoluten Erkenntnis der Wahrheit. Seine Erklärungen sind nicht weniger Wert als die Deutungen jeder anderen Wissenschaft. * * * * * * *

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