Nachtodliche Schicksale

- 117 - Franz berichtet durch den Mund von Herrn B., daß er bei seinem Tod überfahren worden sei. In der jenseitigen Welt sei er jedoch von niemandem in Empfang genommen worden. Inzwischen ist in Frau A. das zweite Geistwesen eingetreten, kann zunächst aber nicht sprechen. Mühsam sagt es nur "Hm, hm" und macht gymnastische Mundbewegungen. Nach einigen Minuten bringt es "E… R…" heraus. Nach eingehender Befragung sagt es schließlich, daß es Erwin Riederer geheißen habe. Erwin fühlt sich schlecht. Er stöhnt und sagt, daß ihm alles weh tue. Er habe große Schmerzen. Allmählich bessert sich seine Sprechfähigkeit, und es entwickelt sich zwischen den Jenseitigen und den anwesenden Menschen ein Wechselgespräch. Darin berichten die Jenseitigen: Erwin und Franz waren zu irdischen Lebzeiten Freunde. Erwin war 21 Jahre alt, Franz war 19 Jahre alt. Die Schwester von Franz, namens Helga, war Erwins Freundin. 1972 haben sie noch alle zusammen Sylvester gefeiert. Das ist das letzte aus seinem Leben, woran sich Erwin noch erinnern kann. Kurz darauf sind Erwin und Franz bei Glatteis mit dem Auto gefahren. Erwin saß am Steuer. Sie gerieten ins Schleudern und stießen mit einem ihnen nicht mehr erinnerbaren Hindernis zusammen. Beide wurden aus dem Auto geschleudert und von nachfolgenden Autos überfahren. Franz war sofort tot und war sich dessen auch bewußt. Erwin dagegen lag schwerverletzt mit großen Schmerzen auf der Straße und starb irgendwann und irgendwo erst später. Dessen war er sich aber nicht bewußt, sondern glaubte bis zum 06. April 1989, daß er noch schwerverletzt auf der Straße liege. Er bat die ganze Zeit seinen Freund Franz, der nach ihrem gemeinsamen Tod nicht von ihm getrennt wurde, doch dafür zu sorgen, daß er ins Krankenhaus gebracht werde. Er klagte ständig über große Schmerzen und glaubte seinem Freund Franz nicht, wenn dieser ihm sagte, daß er gar keine Schmerzen mehr haben könne, da er ja seinen irdischen Leib abgelegt habe. Franz wurde über das ständige Gejammere und die Uneinsichtigkeit seines Freundes ganz ungehalten und hatte keine Geduld mit ihm. In dieser Weise hatten sie die letzten 17 Jahre verbracht und dabei keine Verbindung zu anderen Geistwesen bekommen. Sie lebten in einer grauen Zone nur im Nebel. An den Ort ihrer irdischen Herkunft und Einzelheiten ihres früheren Lebens erinnern sich beide nicht mehr. Erwin ist darüber ganz unglücklich, daß er daran keine Erinnerung mehr hat und meint, daß man doch unbedingt seine Eltern benachrichtigen müsse. Als er auf unsere Erläuterungen hin allmählich einsieht, daß er gestorben ist und daß ihn seine Eltern längst begraben haben, fragt er sich und uns, ob seine Freundin Helga wohl noch an ihn denke. Erwin glaubt sich jetzt auch zu erinnern, daß sein Freund Franz mit Nachnamen Grote geheißen habe. Franz erinnert sich dessen aber bislang nicht. - Für beide wurde nun gemeinsam gebetet, daß sie ihren Weg in der jenseitigen Welt finden mögen. Sie sind mit diesem Gebet einverstanden und bedanken sich hinterher dafür. Franz wurde bei diesem Gebet schwindlig. Er sah vorher und auch nach dem Gebet andere Geistwesen um uns stehen und hat auch erfaßt, daß unsere Kontrollgeistwesen Stanislaus und Nepomuk ihn in unseren Kreis gebracht haben. Erwin war sich dessen aber nicht bewußt. Er "lebte" ja noch in seinen Schmerzen. - Franz konnte bemerken, wie andere Geistwesen den Ablauf des Geschehens zu stören versuchten und sah, wie diese von Stanislaus und Nepomuk zurückgedrängt wurden. Seine vorübergehende Übelkeit während des Gebetes wird auf diese Einflüsse zurückgeführt. Als Erwin nach dem Gebet gefragt wird, wie er sich fühle, betont er, daß er keine Schmerzen mehr habe. Es sei für ihn ein "Gefühl wie Weihnachten", denn es sei ganz hell um ihn geworden. Erwin bedauert, daß er uns nicht sehen könne. Er hätte auch noch viele Fragen an uns zu stellen. Beide verabschieden sich um 22.26 Uhr sehr dankbar von uns. Stanislaus bemerkt durch den Mund von Frau A. anschließend, daß er und seine Mitstreiter im Augenblick die Hilfe erhielten, die sie benötigten. Sie brächten zur Zeit auch keine schwerwiegenden Fälle zu uns, wo alles Reden vergeblich wäre, sondern nur solche Fälle, bei denen es nur noch eines kleinen Anstoßes bedürfe, um zum Erfolg zu kommen.

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